Dienstag, 30. Oktober 2018

Candela - the cat of hell

Hier mein zweiter Beitrag und bis auf die Katze auch komplett mit Living Doll modelliert. Allerdings ohne Tutorial und frei von der Leber weg wie man so schön sagt.

Hier habe ich gemerkt das Tutorials schon sehr wichtig sind um den Aufbau einer Figur und was man wann macht, zu verstehen. Hab hier und da überlegt wie ich was wo befestige, ob gleich oder nachher.

Aber am Ende hat mir das hier auch Spaß gemacht und war auch binnen drei Tagen fertig.

Auch hierzu habe ich eine Kurzgeschichte geschrieben und hänge sie im Anschluss an die Bilder ran. Also viel Spaß beim Lesen.
















Candela – The cat of hell

Eiskalter Wind schlug Candela entgegen während sie verzweifelt versuchte dem unwirtlichen Wetter zu trotzen und nicht allzu seltsame Flugrouten einzuschlagen.

 Erst vor kurzem hatte sie die ersten Flugprüfungen gemeistert obwohl sie in der 1. Kategorie (Staubfänger und Lumpensammler) noch als jämmerlicher Anfänger galt und nach Meinung einiger Wächterlehrer diesen Test keinesfalls bestehen konnte. Aber sie hatte wohl mehr Glück als Verstand und war in die nächste Kategorie aufgestiegen.

Aber vor ihr war noch ein weiter Weg zum Meister des Schreckens mit Spezialgebiet „schwarze Kater ist Feuer und Flamme“. Das war sozusagen die Meisterbezeichnung für die maximale Kategorie einer Höllenkatze wie sie eine werden wollte und Candela mochte den Humor nicht wirklich der dahinterstand.

Sie näherte sie schon etwas erschöpft einer Lichtung, auf der vereinzelt wilde Kürbisse wuchsen, eingebettet in das wärmende Kleid der umliegenden Bäume.

Einige kleine Wirbel rissen Fetzen aus dem Kleid und wirbelten die bunten Blätter wie in Trance um sich herum, nur um sie Sekunden später wieder sanft dem Erdreich entgegengleiten zu lassen.

Candela fröstelte ein wenig und setzte zur Landung an. Ihre giftig grünen Augen erspähten einen respektablen Landeplatz den sie sogleich ansteuerte.

Etwas wackelig kam sie kurz darauf auf den riesigen Blättern eines Kürbisgewächses zum Stehen und legte ihre violett angehauchten Flügel an.

Sie knisterten und tausende Eiskristalle lösten sich von ihnen und fielen auf die umliegende Belaubung, die in plötzliche Dunkelheit getaucht war, weil der Mond sich hinter dicken Wolken verbarg.

Neugierig sah sie über den Blattrand und beobachtete das nächtliche Farbenspiel, denn als der Mond hinter seinem Schleier wieder hervortrat glitt sein fahles, weißes Licht über die versteckte Lichtung und tauchte die Blätter in ein unheimliches aber plötzlich intensives Leuchten aus tausenden Farben.

Candela streckte ihr Nase soweit es ging in die Höhe und atmete die Magie dieses Momentes tief ein, denn es war Mitternacht und sie an ihrem Ziel.

Sie rückte ihre beste Fliege zurecht die sie ihr Eigen nennen durfte und die in einem kreischenden Gelb mit schwarzen Punkten getaucht war und drehte ein paar Kreise auf dem Blätterdach des Kürbisses. Ihr metallen rot glänzenden Hörner leuchteten plötzlich auf und tauchten die Lichtung kurz in ein Blitzgewitter aus tausenden roten Nuancen. Dann setzte sie sich wieder und wartete bis das Farbenspiel abebbte und die Lichtung wieder im fahlen Licht der Nacht versank.

Unter ihr bewegte sich plötzlich der Kürbis und begann Unverständliches zu murmeln. Seine Ranken schossen kurz in die Höhe und streckten sich dann wieder aus, wie aus einem langen Schlaf erwacht. Seine Augen erkundeten neugierig die Gegend und ein Tentakel glitt nach oben um sich am Blattwerk zu kratzen denn dort störte ihn anscheinend etwas.

„Wage es und du wirst demnächst als Suppe serviert auf einem Teller dahindümpeln oder noch besser in Stücke gehakt als Snack enden, wenn du mich anfasst!“ fauchte Candela leicht belustigt aber mit starren Blick in die Ferne.

Eingeschüchtert zog er die Ranke kurz ein, verharrte aber auf halber Strecke. Er war zu neugierig und wollte wissen wer da oben auf seinem Blätterdach saß. Er versucht nach oben zu sehen aber die Krone versperrten seinen Blick und trotz der Warnung griff er erneut, nur diesmal mit zwei Ranken, nach dem unbekannten Wesen.

Candela rollte mit den Augen und sprang kurz darauf in den weichen Blätterbedeckten Boden und sank schlagartig bis zur Nase hinein. Sie atmete kurz stoßweise aus um sich innerlich zu beruhigen und pustete damit einen nicht unerheblichen Teil des Blätterberges beiseite. Dann klappe sie ihre Flügel auf um kurz vor seinem Gesicht schwebend zum Stillstand zu kommen. Ihre Flügel ruhten dabei ausgestreckt in der Luft und glühten sanft in Violett pulsierenden Farben.

Der Kürbis sah die Katze prüfend an. Sie hatte graugrünes Fell welches mittig von einem rot angehauchten Streifen durchzogen wurde. Ihre roten Hörner glühten in einem unnatürlichen Licht das auf der ganzen Lichtung hier und da kurz aufflammte und dann wieder verschwand. Ihre giftgrünen Augen musterten den Kürbis sehr aufmerksam.

„Ääääähm“ räusperte sich das zum Leben erwachte Gewächs vorsichtig, denn ihm war ein  kleines Detail aufgefallen was ihn sichtlich irritierte. „Deine Zunge, sie….ähm…guckt raus…äh“ er wirkte angesichts des immer noch starr auf ihn gerichteten Blicks noch verwirrter und wünschte sich jene stille Unbeweglichkeit, die ihm vor dem Einwirken der Magie jener Nacht zuteil war, zurück.

Langsam legte Candela den Kopf wackelnd schief. „Vererbung! Ist Mist aber kann ich nichts machen.“ Sprach sie langsam und fixierte den Kürbis weiter an.

Dann sprach sie langsam aber sachlich.“ Ich bin zu einer Halloween Feier eingeladen und liege knapp in der Zeit, wäre also nett wenn du mir helfen könntest zum Fest zu kommen.“ Bevor er antworten konnte fuhr sie im Smalltalk fort. „Sicher, woher sollst du wissen wohin es geht, aber ich kenne einen Spruch der mich mit großer Sicherheit an Ziel bringen kann und dafür brauche ich deine Hilfe. Übrigens, wie heißt du eigentlich?“

„Cucu…glaube ich?“ sprach er langsam und überlegte krampfhaft.

„Also gut meine Lieber, dann mal los?“ sie sprang erneut auf seine Blätterkrone und spannte den ganzen Körper an. Plötzlich nahm der eben noch zahme Wind um sie herum an Fahrt auf und bildet einen Wirbel um sie herum der den Kürbis langsam von Boden löste. Als dieser immer mehr an Höhe gewann wurde Cucu schon etwas mulmig.

„Ich hoffe du weisst was du tust, ähhh…Moment mal. Wie heißt du eigentlich?“ fragte er mit sehr lauter Stimme um dem Lärm den der wirbelnde Sturm um sie entfachte zu übertönen. Seine Ranken schlugen ihn indeß immer wieder erbarmungslos ins Gesicht.

„Candela the Cato of hell ! Und nun absolute Ruhe denn ich muss mich konzentrieren.“ Mit theatralischer Geste erhob sie sich auf die Hinterpfoten und thronte majestätisch auf einem fliegenden Kürbis inmitten eines rötlich glühenden Wirbelsturms.

„Bubu, Lala!

Bummelzoo!

Bring mich zur Party!

Aber Joho!“

Mit diesen Worten stockte der Wirbelsturm kurzzeitig und konzentrierte sich hinter dem Kürbis. Bevor dieser reagieren konnte entflammte er dessen Kehrseite und beiden schossen mit einem Affentempo dem gewünschten Ziel entgegen.

Lediglich einige verbrannte Blätter fielen langsam zu Boden und die verschreckten Bewohner der Lichtung betraten zaghaft die Bühne des seltsamen Schauspiels. Zwei Ratten suchten in den verkohlten Resten nach Essbarem.

„Sag mal Ralf“ sprach die eine plötzlich während sie ihre Nase schnuppernd in die Höhe reckte.

„Riechst du das auch? Ich meine das riecht doch verdammt nochmal nach gegrillten Kürbis, oder?“

Die andere Ratte sah den entschwundenen Fremden nach.

„Na sowie dem der Hintern gebrannt hat wundert mich das gar nicht.“ Dann drehte sie sich um und stöberte weiter im Blättergewirr nach brauchbarer Nahrung.




2 Kommentare:

  1. Süße Idee und schöne Story drum herum <3 Find den Blick von beiden sehr nice. Einmal volle Kanne Aggro und dann dieser unsichere Blick ^^ Freut mich zu lesen, das am Modelieren so Spaß hast. <3

    AntwortenLöschen
  2. Wie kommt man nur auf so eine Idee? x´D Sehr süßes Kätzchen und die Modellierung des Kürbises <3 Ich hätte auch Angst so ein wuscheltier auf dem kopf zu haben.

    AntwortenLöschen